Das Motto des Sommersemesters 2010 "Gehe nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und hinterlasse eine Spur", beschreibt die diesjährige Odenwaldwanderung in ihren Grundzügen recht treffend. Am Samstag, den 27.03.2010, verließen Andrey, Christian, PS und Moe gegen 9:20 Uhr das Verbindungshaus mit mehr oder weniger wasserfester Kleidung - obwohl bzw. weil Regen gemeldet war. Zum Aufwärmen legten wir einen kleinen Sprint hin, bevor wir in den Bus einstiegen, der uns ins Modautal bringen sollte. Gegen 10:10 Uhr war uns der Busfahrer endlich los und durfte wieder ohne Fahrgäste weiterfahren. Im Glauben, den Melibocus zu sehen und ihn in wenigen Stunden erklimmen zu können, stapften wir nach ein paar Felderüberquerungen durch Beedenkirchen, wo uns eine ältere Dame darüber aufklärte, dass wir den Felsberg mit dem Melibocus verwechselten. PS` Regenvorhersage für die Wanderung durchs Felsenmeer erwies sich glücklicherweise als falsch. Die großen Steine, die sich hervorragend zum „klettern“ eignen, waren nicht nass, sodass das Unfallrisiko sehr gering war. Der Regen setzte schließlich erst nach 12 Uhr ein, nachdem wir an der Römersäule und später an einem afrikanischen Restaurant auf der Spitze des Felsberges vorbeigewandert sind und eine kurze Verschnaufpause am Rande des Waldes eingelegt hatten. Da wir nicht wussten, dass uns der Regen für weitere 4 Stunden ein ständiger Wegbegleiter sein würde, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu erahnen, in wieweit sich die Geschichte der Tütensocken als Erfolg verkaufen würde. Da Christian keine wasserdichten Schuhe zur Hand hatte, musste er sich etwas ausdenken, damit er weder adH bleiben musste, noch nasse Füße bekam. Das Patent „Tütensocken“ wird an dieser Stelle nicht näher erläutert, weil es auf sehr komplexen Wechselwirkungen zwischen Haut, Strümpfen, Einkaufstüten und Schuhen beruht. Während wir uns oft an PS mitgebrachten Kompass hielten und die steilsten Hänge hinauf hetzten anstatt Umwege in Kauf zu nehmen, hielten wir uns dennoch in der Nähe von Jugenheim, Seeheim und Nieder-Beerbach, damit wir uns im Falle eines Wolkenbruches binnen 30 Minuten in eine Ortschaft hätten retten konnten. Da der Niederschlag weitgehend konstant geblieben war, freute man sich z.T. über den Regen und wir schlugen uns schließlich noch bis zur Burg Frankenstein durch, auf der wir dann bei geschätzten 30 Metern Sichtweite die Panorama Aussicht genossen. Anschließend begaben wir uns wieder ins Tal, und zwar in den Ort Malchen, in dem wir den sozialen Abstieg recht gut durch Vergleiche zwischen den Besitztümern im Ober- und Unterdorf von Malchen in Erfahrung bringen konnten. Da wir den Zug nach Darmstadt um 5 Minuten verpassten und beim Warten sicher erfroren wären, liefen wir im Gänsemarsch bis nach Eberstadt, wo wir uns nach kurzer Pause in den Zug nach Hause retteten. Die Odenwaldwanderung schlossen wir schließlich mit Saunagängen und Gegrilltem ab und unterhielten uns bei gepflegtem Bier über den ereignisreichen Wandertag.
Christian Münkel Kommentare sind geschlossen.
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Im SoSe 2024 sind noch
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