Endlich, die berühmt-berüchtigte Rhein-Main-Saar Kreuzkneipe durfte wieder einmal in Darmstadt geschlagen werden. Auch wenn die letzte Kreuzkneipe in Darmstadt noch vor meiner Fuxenzeit war, denke ich dennoch, dass der Spaßfaktor dieses Abends hätte nicht viel höher sein können.
Obwohl und weil parallel das bekannte Schlossgrabenfest stattfand, zählte die Corona über 30 Personen. Ein paar Frankfurter kamen bereits Freitag angereist, um dem Schlossgrabenfest beiwohnen und sich im gut gepflegten Garten der ATV Darmstadt ausruhen zu können. Von der ATSV Gothania Jenensis zu Frankfurt waren etwa 12, von der ATV Silesia zu Mainz drei Bundesgeschwister und von der ASV Saar-Ostpreußen Saarbrücken ein Alter Herr anwesend. Der gute Ruf dieser Kreuzkneipe ist bereits im April schon bis zum Vorort durchgedrungen, sodass sich der Vorort - vertreten durch Päm-Pompi und Satis - dieses Wochenende seit April freihielt, um hier aufschlagen zu können. Gegen Ende des Inoffiz verkündete Päm-Pomi zur Freude der ganzen Corona, dass der Vorort 50 Liter Bier für den Verlauf des Abends nach der Kneipe spendete. Damit war der Abend vollends gerettet. Die Chargen im Offiz wurden durch Nerdinger, Konfusius und Mux und im Inoffiz durch DIN4711, Ronja und Drölf gestellt. Spontan geplant präparierten ein paar Füxe und Aktive fix die Kellerbar, sodass ab Mitternacht in gemütlicher Atmosphäre umringt von schalldichten Wänden weitergefeiert werden konnte. Wenn ich den Abend mit den Kreuzkneipen in den letzten 3 Semestern vergleiche, so muss ich erwähnen, dass alle Spaß hatten, obwohl und weil niemand über seine Verhältnisse trank. Auch zu später Stunde waren alle friedlich und keiner verspürte das Bedürfnis, auf unfreundliche Art und Weise Konversationen zu erzwingen. Als die Ersten wieder aus ihren Federn krochen, fasste der harte Kern endlich den Entschluss, gegen halb 7 die Nachtwertung zu schreiben. An diesem wunderschönen Dienstagabend versammelten sich die Aktiven und der ein oder andere Alte Herr in der Kellerbar unseres Verbindungshauses, um den akademischen Vorträgen unserer Verbindungsbrüder Konfusius und Nerdinger zu lauschen.
Konfusius berichtete über ein Projekt, welches er derzeit an der Hochschule bearbeitet, wobei es darum geht neue Wege zu gehen. Genauer: Es soll der Schulweg der Kreuzburgschule in Hainburg sicherer gemacht werden. Konfusius stellte uns sein dazu ausgearbeitetes Konzept vor und regte mit seinen Ideen zum Mitdenken und Diskutieren an. Es war sehr aufschlussreich, einmal einen Blick in das Leben eines Hochschulbauingenieurs werfen zu können. Unser lieber Verbindungsbruder Nerdinger (ebenfalls angehender Bauingenieur) wartete mit dem eindrucksvollen Thema "Geschichte der Verschlüsselung - Vom geschickten Verstecken bis zur Quantenkryptographie" auf. Ein Thema, das er aufgrund eines Buches welches er über Kryptographie gelesen hatte, wählte. Er gewährte uns einen kleinen Einblick in jenes Thema, welches so umfangreich ist, dass sich damit ein eigenes Institut an der Universität beschäftigt und daran forscht. Die Zuhörerschaft klebte förmlich an seinen Lippen, als er uns einige Techniken der Verschlüsselung verriet, wie zum Beispiel die Enigma, welche im zweiten Weltkrieg zu (fast) undechiffrierbaren Verschlüsselungen benutzt wurde. Unser lieber AH Nick machte uns darauf aufmerksam, dass es zu dieser Maschine sogar einen eigenen Film gibt, der sehr empfehlenswert sein soll. Alles in allem war es mal wieder ein gelungener Abend, bei dem alle Anwesenden noch etwas lernen konnten. Vielen Dank an Konfusius und Nerdinger! Mit einer Rumpftruppe, bestehend aus den begnadetsten aller ATV-Fußballgötter, namentlich General Pils, Steel und meiner Wenigkeit, machten wir uns an einem sonnigen Samstagmorgen auf den Weg nach Frankfurt. Die Hinfahrt verlief glücklicherweise problemlos und ohne Zwischenfälle - ganz im Gegensatz zu unserer Mannschaftsfindung. Sollte unser Team tags zuvor doch immerhin noch aus fünf Spielern bestehen, waren wir nur zu dritt. Doch aufgrund der Tatsache, dass das Turnier in unserer Terminplanung unglücklicherweise erst Anfang der Turnierwoche auftauchte, war das durchaus zu verschmerzen.
Schon bevor das Turnier überhaupt begann, wurde uns klar, dass sich unsere Chancen auf ein erfolgreiches Turnier in sehr überschaubaren Grenzen halten würden. So mussten wir uns sowohl mindestens einen weiteren Feldspieler als auch einen Torwart bei einer anderen Mannschaft 'borgen', um überhaupt eine spielfähige Mannschaft stellen zu können. Immerhin ein dauerhafter vierter Feldspieler, der bis dato ohne Team war, ließ sich schnell finden, sodass wir nur noch einen Torwart für jedes Spiel anheuern mussten. Diesen, sowie zwei bis drei Auswechselspieler, fanden wir bei der ASV Barbara Clausthal, die sich zwischen ihren eigenen Spielen noch für ein paar Minuten für die ATV Darmstadt ins Kreuzfeuer schmissen. Aufgrund dessen rückte der Spaß mehr in den Vordergrund als der Wettkampfgedanke, aber ganz ohne Gegenwehr wollten wir uns dennoch nicht unserem Schicksal hingeben. Es fanden sich zwar insgesamt nur sechs Mannschaften zum Turnier ein, zu unserem Leidwesen waren diese umso besser besetzt, wie sich im Laufe des Turniers herausstellen sollte. Dass unsere Vorrundengruppe neben unserem zusammengewürfelten Haufen mit den Mannschaften der ATV Arminia Tübingen und der ATV Tuiskonia Frankfurt I. die beiden späteren Finalisten beinhaltete, macht unsere Ausgangslage recht deutlich. So kam es, dass wir trotz redlichem Bemühen nach den ersten beiden Spielen, also der Hinrunde der Gruppenphase, mit 0 Punkten und 0:5 Toren da standen, was nicht zuletzt daran lag, dass unser Söldner im Tor sich nicht gerade durch katzenartige Reflexe auszeichnete und fast jeden Ball passieren ließ, und ich selbst vor dem Tor die nötige Kaltschnäuzigkeit vermissen ließ und wiederholt ausgezeichnete Zuspiele nicht verwerten konnte. Ein Weiterkommen war zu diesem Zeitpunkt schon fast unmöglich, aber ohne Tor wollten wir uns nicht aus dem Turnier verabschieden - so erkämpften wir uns im letzten Spiel eine nicht unverdiente 1:0-Führung, erzielt durch ein wunderbar herausgespieltes und durch General Pils mit einem trockenen Gewaltschuss vollendetes Tor. Dass er so einen Hammer nicht schon früher im Turnierverlauf ausgepackt hat, könnte daran liegen, dass er es versäumt hat, rechtzeitig ausreichend von unserem Bitburger Zielwasser zu trinken. Mehr als ein 1:1-Unentschieden konnten wir aus diesem letzten Gruppenphasenspiel allerdings nicht entführen, sodass wir als Gruppendritter mit einem Punkt nur noch die Ehre hatten, ein letztes Spiel gegen den Dritten der anderen Gruppe im Spiel um Platz 5 zu bestreiten. Das konnten wir zwar mit einem souveränen 4:0-Sieg für uns entscheiden, aber natürlich kann ein fünfter Platz dauerhaft nicht unser Anspruch in einem Fußballturnier sein – an diesem Tag mussten wir jedoch neidlos anerkennen, dass einfach nicht mehr zu holen war. Glückwünsche unsererseits gehen nach Tübingen zur ATV Arminia, die sich in einem packenden Finale mit anschließendem Siebenmeterschießen gegen die ATV Tuiskonia Frankfurt I. den Turniersieg sicherten. Einige Spieler ließen sich von ihrem schlechten Ergebnis auf dem Platz nicht davon abhalten, außerhalb davon eine gute Figur zu machen. Das äußerte sich vor allem dadurch, dass einige von ihnen, darunter auch mein Verbindungsbruder General Pils, bereits während des Finalspiels den direkt hinter der Sporthalle liegenden Main zur Abkühlung und einer ausgedehnten Pool- bzw. Flussparty zu nutzen. Im Anschluss an das Turnier begleitete dieser zusammen mit Steel den Großteil der Turnierteilnehmer noch auf das frankfurter Verbindungshaus zu einer gemütlichen Grillrunde, um sich danach auf den Weg zurück nach Darmstadt zu machen, um sich qualitativ hochwertigeren Fußball in Form des DFB-Pokalfinales zwischen Schalke 04 und dem MSV Duisburg zu Gemüte zu führen. Gute Laune und perfektes Wetter ließen die selbst gestellte Anforderung in Form eines zu füllenden 7,5 Kubikmeter - Containers schaffbar erscheinen. Auf dem Programm standen zahlreiche Gartenarbeiten, um dem Ziel eines gepflegt wirkenden Außenbereichs unseres Hauses näher zu kommen.
Neben dem Stutzen einiger Sträucher und Zweige am Zaun verbrachten wir einige Stunden mit dem Vertikutieren des großflächigen Rasens. Besser gesagt, wir versuchten sämtliches Moos zu entfernen ohne die wenigen verbliebenen Grashalme ebenfalls zu entwurzeln. Nachdem dies mehr oder weniger erfolgreich gelungen war, konnte das bereitliegende Saatgut zusammen mit geeignetem Dünger aufgebracht und anschließend bewässert werden. Unterdessen zerkleinerte Schobbe im Gesträuch herumliegende Baumstamm-Stücke mit seiner Motorsäge und auch im Haus wurde fleißig geputzt und gearbeitet. Der arbeitstechnische Endspurt wurde schließlich am späten Mittag mit dem gemeinsamen Grillen eingeläutet. Als endlich alles getan war, konnten wir uns mit einem Blick auf den gut gefüllten Container von dem Erfolg unserer Arbeit überzeugen. Am dritten Mai versammelte sich eine erweiterte Aktivitas auf dem Gelände der Darmstädter Brauerei in freudiger Erwartung einer geführten Brauereibesichtigung. Außer ein paar Freunden von Aktiven ist auch AH Flummi extra für diese Veranstaltung angereist.
Die allgemeine Stimmung wurde dann direkt noch weiter verbessert, da zu den einleitenden Worten der sehr netten Tour-Leitung ein Schlückchen des Mystischen „Vollmondbieres“ gereicht wurde. Auch während der Führung durften zwischen Maischpfanne und Läuterbottich die eine oder andere Zwischenstufe des Bieres getestet werden. Und so fand der Geschmack der warmen, süßlichen Würze bei den Anwesenden unterschiedlichen Anklang, während das Jungbier direkt aus den Haushohen Lagertanks allen schmeckte. Die einzelnen Schritte der Bierherstellung sollen hier nicht nochmal rezitiert werden, da dies bei allen ATVlern tief im Allgemeinwissen verankert ist. Die an die Brauereiführung anschließende Verköstigung ließ kaum Wünsche offen. So gab es so viel warme Fleischwurst und Obatzda mit Brezeln und Brötchen, dass auch wirklich jeder satt wurde. Unter den 12 Biersorten konnte jeder diejenige ausmachen, die ihm am besten schmeckte und auch das Vollmondbier stand erneut allen zur Verfügung. So verwundert es nicht, dass die ganze Mannschaft nach über zweieinhalb Stunden die Brauereischänke gut gelaunt verließ. Im Anschluss trennte sich die Gruppe, wobei ein Teil mit den Füxen zu einem Coulerbummel aufbrach und der Rest den Abend in den gemütlichen Darmstädter Kneipen ausklingen ließ. |
Im WiSe 2024/25 sind noch
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