Mit einer Rumpftruppe, bestehend aus den begnadetsten aller ATV-Fußballgötter, namentlich General Pils, Steel und meiner Wenigkeit, machten wir uns an einem sonnigen Samstagmorgen auf den Weg nach Frankfurt. Die Hinfahrt verlief glücklicherweise problemlos und ohne Zwischenfälle - ganz im Gegensatz zu unserer Mannschaftsfindung. Sollte unser Team tags zuvor doch immerhin noch aus fünf Spielern bestehen, waren wir nur zu dritt. Doch aufgrund der Tatsache, dass das Turnier in unserer Terminplanung unglücklicherweise erst Anfang der Turnierwoche auftauchte, war das durchaus zu verschmerzen.
Schon bevor das Turnier überhaupt begann, wurde uns klar, dass sich unsere Chancen auf ein erfolgreiches Turnier in sehr überschaubaren Grenzen halten würden. So mussten wir uns sowohl mindestens einen weiteren Feldspieler als auch einen Torwart bei einer anderen Mannschaft 'borgen', um überhaupt eine spielfähige Mannschaft stellen zu können. Immerhin ein dauerhafter vierter Feldspieler, der bis dato ohne Team war, ließ sich schnell finden, sodass wir nur noch einen Torwart für jedes Spiel anheuern mussten. Diesen, sowie zwei bis drei Auswechselspieler, fanden wir bei der ASV Barbara Clausthal, die sich zwischen ihren eigenen Spielen noch für ein paar Minuten für die ATV Darmstadt ins Kreuzfeuer schmissen. Aufgrund dessen rückte der Spaß mehr in den Vordergrund als der Wettkampfgedanke, aber ganz ohne Gegenwehr wollten wir uns dennoch nicht unserem Schicksal hingeben. Es fanden sich zwar insgesamt nur sechs Mannschaften zum Turnier ein, zu unserem Leidwesen waren diese umso besser besetzt, wie sich im Laufe des Turniers herausstellen sollte. Dass unsere Vorrundengruppe neben unserem zusammengewürfelten Haufen mit den Mannschaften der ATV Arminia Tübingen und der ATV Tuiskonia Frankfurt I. die beiden späteren Finalisten beinhaltete, macht unsere Ausgangslage recht deutlich. So kam es, dass wir trotz redlichem Bemühen nach den ersten beiden Spielen, also der Hinrunde der Gruppenphase, mit 0 Punkten und 0:5 Toren da standen, was nicht zuletzt daran lag, dass unser Söldner im Tor sich nicht gerade durch katzenartige Reflexe auszeichnete und fast jeden Ball passieren ließ, und ich selbst vor dem Tor die nötige Kaltschnäuzigkeit vermissen ließ und wiederholt ausgezeichnete Zuspiele nicht verwerten konnte. Ein Weiterkommen war zu diesem Zeitpunkt schon fast unmöglich, aber ohne Tor wollten wir uns nicht aus dem Turnier verabschieden - so erkämpften wir uns im letzten Spiel eine nicht unverdiente 1:0-Führung, erzielt durch ein wunderbar herausgespieltes und durch General Pils mit einem trockenen Gewaltschuss vollendetes Tor. Dass er so einen Hammer nicht schon früher im Turnierverlauf ausgepackt hat, könnte daran liegen, dass er es versäumt hat, rechtzeitig ausreichend von unserem Bitburger Zielwasser zu trinken. Mehr als ein 1:1-Unentschieden konnten wir aus diesem letzten Gruppenphasenspiel allerdings nicht entführen, sodass wir als Gruppendritter mit einem Punkt nur noch die Ehre hatten, ein letztes Spiel gegen den Dritten der anderen Gruppe im Spiel um Platz 5 zu bestreiten. Das konnten wir zwar mit einem souveränen 4:0-Sieg für uns entscheiden, aber natürlich kann ein fünfter Platz dauerhaft nicht unser Anspruch in einem Fußballturnier sein – an diesem Tag mussten wir jedoch neidlos anerkennen, dass einfach nicht mehr zu holen war. Glückwünsche unsererseits gehen nach Tübingen zur ATV Arminia, die sich in einem packenden Finale mit anschließendem Siebenmeterschießen gegen die ATV Tuiskonia Frankfurt I. den Turniersieg sicherten. Einige Spieler ließen sich von ihrem schlechten Ergebnis auf dem Platz nicht davon abhalten, außerhalb davon eine gute Figur zu machen. Das äußerte sich vor allem dadurch, dass einige von ihnen, darunter auch mein Verbindungsbruder General Pils, bereits während des Finalspiels den direkt hinter der Sporthalle liegenden Main zur Abkühlung und einer ausgedehnten Pool- bzw. Flussparty zu nutzen. Im Anschluss an das Turnier begleitete dieser zusammen mit Steel den Großteil der Turnierteilnehmer noch auf das frankfurter Verbindungshaus zu einer gemütlichen Grillrunde, um sich danach auf den Weg zurück nach Darmstadt zu machen, um sich qualitativ hochwertigeren Fußball in Form des DFB-Pokalfinales zwischen Schalke 04 und dem MSV Duisburg zu Gemüte zu führen. Kommentare sind geschlossen.
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Im WiSe 2024/25 sind noch
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