Am Samstagabend stärkten wir uns noch schnell mit einem schönen Essen und gingen dann gemeinsam grob in die Richtung, in der wir die Festhalle vermuteten. Wir waren wohl auf dem richtigem Weg, denn man folgte uns schon und so marschierten wir frohen Mutes dem Höhepunkt des Abends entgegen.
In guter ATV-Manier kamen wir auch rechtzeitig an, reihten uns in die lange und bunte Schlange derer ein, die Geld gegen bunte Papierfetzen eintauschten, um später an das kostbare Nass zu gelangen. Auch wenn die Veranstalter es nochmal ganz klar betonen wollten, dass Bier kostbares Gut ist, sollte es doch noch ein wunderschöner Abend werden. Für uns war ein solider Tisch links vor der Bühne reserviert und der Abend konnte beginnen. Bald schon zog die große Schar Chargen in ihren jeweiligen Trachten an uns vorbei. Und wenn man die eine oder andere Jungleexpedition am heimischen Fernseher verfolgt hatte, wusste man auch, woher die Begleitmusik stammte. Es war die Titelmusik von "Indiana Jones", ein erwähnenswertes Schmankerl für mich persönlich, auch wenn nach der dritten Wiederholung ein wenig Abwechslung wünschenswert gewesen wäre. Wo wir gerade bei der Musik sind muss gesagt werden, dass die Jugendstil-Festhalle, in der wir untergebracht waren, räumlich viel zu klein war, um alle Leute im Hauptsaal unterzubringen. Es waren wohl gut 100 Leute mehr gekommen als geplant. Deswegen mussten z.B. die Frankfurter in einem Nebenraum untergebracht werden, und durften das Spektakel auf Großleinwand "quasi live" miterleben. "quasi", denn man hatte wohl extra Arbeitskraft darauf verwendet, das Ton- und Bildsignal aus dem etwa 50m entferntem Raum um eine gut merkbare Sekunde zu verzögern. Das führte zu einiger Verwirrung beim Singen der Lieder in den angrenzenden Bereichen des Nebenraums. Wir bekamen davon vor Ort allerdings nichts mit. Es war aber sehr lustig mit anzuhören, wie jede ATV eigene Variationen in manche Lieder eingebaut hatte. Vom Singen direkt zur Gastrede, die von Ministerpräsident a.D. Professor Bernhard Vogel gehalten wurde. Auch wenn er fälschlicherweise als sein eigener Bruder angesagt wurde, der auch ehemaliger Ministerpräsident ist, fand er seinen Weg auf die Bühne und leitete die Rede souverän mit den Geschehnissen des Hambacher Festes ein, schaffte einen Übergang zum Patriotismus in Deutschland, nur um dann geschickt einen Teil des Parteiprogramms einer großen Partei in die Rede einzuarbeiten. Alles in allem war es ein Bilderbuchabend, es wurde anständig gesungen, viel gelacht, lange geredet, massig neue Kontakte geknüpft, gegen den Drang aufs WC zu rennen gekämpft und natürlich ordentlich getrunken. Sagen wir es war ein Bilderbuch freigegeben ab FSK 16 und eine schöne Erinnerung. Kommentare sind geschlossen.
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Im SoSe 2024 sind noch
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