Elite?
Ja bitte oder nein danke? Wollen und können wir Elite sein? VeranstaltungsrahmenSteel, Mux und Fux Florian nahmen sich die Zeit, mit dem Auto nach Hannover zu fahren, um einerseits als Stellvertreter unserer Aktivitas die Pflicht zur Teilnahme an diesem Forum zu erfüllen. Zum anderen beruhte die Teilnahme auch auf ein gewisses Eigeninteresse. Freitagabend gegen 22.30 Uhr bezogen wir unsere Betten im Saal auf dem Haus der ATV Hannover. Danach gab es einen interessanten Couleurbummel in der Stadt Hannover, bei dem wir allerhöchstens in den Eingangsbereich einer jeden Verbindung gebeten wurden. Ich tat mir schwer dran, meine Bundesschwester Mimi davon zu überzeugen, dass die vielen Absagen an den Türschwellen nicht auf sie, die einzige weibliche Begleitung unter uns Bundesbrüdern, zurückzuführen seien. Für die drei Darmstädter endete der Bummel gegen 2 Uhr mit einem 2. „Abendessen“ in einem noblen Dönerladen. Relativ gut ausgeschlafen stürmten wir uns am Samstagmorgen auf das Frühstücksbuffet. Danach liefen wir gemeinsam mit weiteren 30 Aktiven aus anderen Bundeskorporationen zum Seminarraum im Elektronikgebäude der Universität Hannover. Dort begann die Veranstaltung bzw. das Forum gegen 10 Uhr, wurde wegen einem Mittagessen in der Mensa unterbrochen und endete schließlich gegen 18 Uhr. Gegen 19:30 Uhr traten die drei Darmstädter wieder ihre Heimreise an, um auf Konfusius Geburtstagsparty einen Nachttrunk zu nehmen. Jeder sehnte sich auf sein eigenes ruhig gelegenes Schlafgemach. Immerhin war das Forum für alle etwas anstrengender als erwartet und letztenendes war die Bierlust auch nicht ausreichend vorhanden bei Steel und Florian, die sich nicht als Fahrer auf der Hin-/ Heimreise qualifizierten. Gegen 0.00 Uhr trafen wir unbeschadet aber entkräftet im Darmstädter Verbindungshaus ein. Zum Thema des diesjährigen ATB- Lehrgangs (akademisches Forum)Das Forum gliederte sich in drei Vorträge mit Zwischendiskussionen und einer Enddiskussion, in der zusammen Thesen erarbeitet wurden, die den Begriff „Elite“ in unserem Verständnis beleuchten. In der ersten Diskussion, die durch Rainer Schlundt voc. Makkabäus eingeleitet wurde, wurde deutlich, dass es anfangs durchaus große Unterschiede darin gab, wie man Elite verstand. Weiterhin wurde jedem klar, dass der Begriff „Elite“ heutzutage in Deutschland eher negativ als positiv besetzt ist. Elite könnte übersetzt werden mit „Kreis der Auserwählten“. Wer ist oder fühlt sich auserwählt? Früher waren die Kriterien für diese Auslese z.B. Abstammung, Bildung oder Besitz. Die Negativbesetzung von „Elite“ und teilweise Verachtung beruht zum einen auf der generellen Forderung seit den 68ern nach absoluter Chancengleichheit im Bildungs- und Karriereweg. Wir gehen davon aus, dass diese Chancengleichheit in Deutschland auch in absehbarer Zeit nicht gänzlich verwirklicht werden kann. Zum anderen haben die Eliten in den 30er und 40er Jahren im Nazi-Deutschland gründlich versagt. Man hat sich auf diese Eliten verlassen und wurde von fast allen Eliten über alle Maße enttäuscht. Allem Anschein nach wird es noch eine Weile dauern, bis die Mehrheit wieder eine positive Grundhaltung gegenüber dem Elitenbegriff hat. Weiter wurde diskutiert, dass man nicht durch sich selbst sondern nur durch andere in die Gruppe der Eliten selektiert werden kann. Eine gewisse Unschärfe in der Begriffsdefinition – oder besser in den unterschiedlichenBegriffsdefinitionen von „Elite“ – macht es allein schon gefährlich, jemanden als Elite zu bezeichnen. Auch stellte sich die Frage nach dem Sinn und Zweck der Zuordnung eines Einzelnen zur Gruppe der „Auserwählten“. Wem nützt diese Bezeichnung? Ob jemand überhaupt zur Elite dazugehören möchte, bleibt meist ganz außer Acht. Wer von sich behauptet, Elite zu sein, muss eigentlich davon überzeugt sein, besser zu sein als andere, sonst würde er diesen Begriff kaum akzeptieren können. 2009 lag die Studienanfängerquote eines Jahrganges bei 43%. Nach dem Bericht „Bildungsstand der Bevölkerung 2010“ des Statistischen Bundesamts hatte die Bevölkerung Deutschlands insgesamt 9,7 Mio. Hochschulabschlüsse (12% der deutschen Gesamtbevölkerung). Laut Makkabäus könne man sich vorstellen, dass dem Kreis der Eliten etwa 4000 Personen angehören. In meinen Augen macht es auch wenig Sinn, 10 Millionen Menschen zu den deutschen Eliten zu zählen. Damit würde der Begriff zu stark abgestumpft und ihm würde nicht genug Bedeutung beigemessen. Die Frage nach dem Mittagessen, ob der Begriff „die Eliten“ zwingend notwendig ist und verwendet werden sollte hätte die Veranstaltung fast sprengen können. Dabei wurden von den aktivsten Diskussionsteilnehmern einige Ansichten zum wiederholten Mal vorgetragen, was wenige Aktive zu einem kurzen Nickerchen oder zu Konzentrationspausen animierte. Gefährlich ist auch, dass manche „Wir brauchen Elite.“ mit „Wir wollen in Gewinner und Verlierer teilen.“ gleichsetzen – unabhängig davon, ob sie es aussprechen oder von anderen hören, die es gar nicht so meinen. Die Existenz einer Elite setzt eigentlich auch eine „Nicht-Elite“ voraus. Aber einig sind sich alle darin, dass wir, unsere Demokratie, unser Land, nicht ohne die Personen auskommt, die zu den Eliten zählen. Die Frage, wer denn zum Beispiel zu den Eliten gehöre, ließ viele endlos grübeln. Schließlich waren die maßgebenden Kriterien zur Auslese noch nicht erörtert und einige waren sich noch unsicher, ob sie den ein oder anderen zur Elite zählen dürfen. Dazu müsste die Person von allen Seiten beleuchtet und bewertet werden. Der Bewertung muss man wiederum Maßstäbe zugrunde legen. Aber welche Maßstäbe legen wir für die Festlegung zur Elite an? Wie wird Elite gemessen? Ihr merkt vielleicht, dass ich mich als Verfasser dieses Berichtes gedanklich im Kreis drehe. Die Bewertungskriterien stellen dabei den Mittelpunkt dar. Ich komme also nicht umhin, genauer auf die Kriterien einzugehen, nach denen Menschen be-Wert-ed werden, die als Elite in Frage kommen könnten.
Die Problematik sehen viele in der „Unvergleichbarkeit“ von Menschen. Toleranz sei im Gegensatz zu „elitärem Besser sein wollen“ für eine menschliche Gemeinschaft einfach unverzichtbar. Wichtig sei die Achtung von nicht messbaren individuellen Werten einer Person. Der Vergleich dieser Werte ist nicht möglich und/oder nicht gerecht. Der menschliche Respekt nützt dem gesellschaftlichen Miteinander mehr als das Streben nach „Eliten“ nützen könnte. Weiterhin muss man sich vor Augen halten, dass die Bezeichnung von „speziellen Eliten“ mit ihren Teilkompetenzen schon lange erlaubt und mittlerweile Gang und Gäbe ist. So spricht man ganz oft von der geistigen Elite, von Elitesportlern, Elitetruppen, Turnelite ...usw. Diese Speziellen Eliten dürfen nicht den Anspruch haben, generell als Elite anerkannt zu werden – auch nicht in anderen Teilbereichen. Wichtiges für den ATB:
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Im WiSe 2024/25 sind noch
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