18.05.2012 bis 20.05.2012
Vollgepackt mit tollen Sachen, hinein ins Week-End-Feeling gings für uns am Christi-Himmelfahtrswochenende. Verteilt auf zwei Autos fuhren 12 Leute und ein paar Flaschen Bier in Richtung der österreichischen Hauptstadt. Die lange Anreise anlässlich des 125. Stiftungsfestes des Wiener Akademischen Turnvereins führte uns am Ende in die kleine Halle des ersten Wiener Turnvereins, der freundlicherweise seine Halle als Aktivenquartier zur Verfügung stellte. Die Dame, welche für Betreuung und Frühstück zuständig war, schien sehr besorgt über das Einhalten der Nachtruhe. Vor Jahren seien schon einmal Gäste des WATV da gewesen und "die haben sich fürchterlich benommen". Soviel sei vorweggenommen, nach dem Wochenende bedankte sich die Dame für unser ruhiges Verhalten und die Zuvorkommenheit. Etwas erstaunt waren wir, dass die Halle recht klein war, hatten wir doch mit größeren Aktivenansammlungen aus der Bundesrepublik gerechnet. Aber es wurden am ganzen Wochenende nie mehr als etwa 30 Leute dort. Nach dem Einrichten im Quartier fuhren wir durch kleine Gassen in Richtung Begrüßungsabend. Dort mussten wir dann feststellen, dass es nicht ein Begrüßungsabend werden sollte, wie wir ihn erwartet hatten. Viele Gäste waren in Trachtenkleidung gekommen und Aktive eher wenige vor Ort. So zog es uns dann wieder in Richtung Innenstadt, wo wir nach einer Pizza und einem Bier in den örtlichen Lokalitäten den Abend recht schnell beschlossen. Schobbe und ich haben noch herausgefunden, dass man es in Wien auf jeden Fall versteht, schnell und präzise zu kickern. Mit 1:13 mussten wir die Segel streichen... Der Freitag fing dann im berühmten Schanigarten an. Ganz dreist hat sich der WATV in den 50er Jahren ein Geschoss mehr auf das Haus gebaut als ursprünglich vorgesehen. Mittlerweile steht auch dieses Geschoss unter Denkmalschutz und überragt alles drumherum. Der Ausblick, der sich dadurch ergibt ist auf jeden Fall einen Besuch wert, und auch für Unterhaltung ist dort immer gesorgt. Am Abend stand der Festkommers an und wir vermuteten (zu recht) ein großes und festliches Ereignis. Viele waren gekommen und die Räumlichkeiten sorgten dafür, dass man sich ein wenig in eine andere Zeit versetzt fühlte. Aber nicht nur die Räumlichkeiten, auch die Lieder, welche angestimmt wurden, schienen eher vergangenen Tagen anzugehören. Es herrscht in Österreich, und nicht nur in Wien, wie wir durch Delegationen aus Graz, Innsbruck und Leoben erfahren durften, eine sehr patriotische und landstreue Stimmung vor. Es verwunderte uns ein aufs andere mal, dass vor allem das deutsche Vaterland besungen wurde, befanden wir uns doch gar nicht in Deutschland. Auch bereit in den Kampf zu ziehen ist man dort. So waren wir doch ein wenig überrascht, als wir uns zur 5. Strophe des Bundesliedes hinsetzten und aufhörten mitzusingen, alle österreichischen Kooperierten sich zu dieser aber erst erhoben und um so lauter mitsangen. Das ein Redner, der sich selbst als diskriminiert bezeichnet, seine Rede dann auf 'ich wünsche euch Sieg und Heil' endet, sorgte für hitzige Diskussionen in Fuxia und Aktivitas. Eine klare Abgrenzung vom Rechtsextremismus, wie sie in unserer modernen Welt eigentlich angebracht ist, fand jedenfalls keineswegs statt. Nach dem Kommers wurden dann die auf dem Kommers ausgeladenen Damen wieder getroffen und durch das Wiener Nachtleben gezogen. Den Samstag verbrachten wir mit Besichtigungen von bekannten Wiener Attraktionen, wobei ein Besuch von Schloss Schönbrunn bei Tag sehr zu empfehlen ist. Schönbrunn, explizit die Orangerie stellte dann auch den Ort des abendlichen Festballs dar. Mit Fliegen bewaffnet, respektive in schöne Ballkleider gehüllt versuchten wir uns an Tanz und Plausch in herrschaftlichem Ambiente. Besonders die Vorführung eines Gesellschaftstanzes sorgte für den ein oder anderen Gedanken an Kaiserin Sissi und die legendären Wiener Bälle, wie man sie eigentlich nur aus dem Fernsehen kennt. Wer wollte, durfte dann auch mal selbst unter Anleitung sich daran probieren und die Schritte einer Wiener Ballnacht erproben. Insgesamt war es ein gelungenes Wochenende, welches die ein oder andere Diskussion nach sich gezogen hat oder noch zieht. Vielen Dank auch an dieser Stelle für alle Gastfreundschaft und die gute Organisation in Richtung des WATV. Über die wenig spektakuläre Rückfahrt gibt es fast nichts zu sagen... Viele verbindungsbrüderliche Grüße Nerdinger Z! Kommentare sind geschlossen.
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Im SoSe 2024 sind noch
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