Es begann mit einem Sparpreisangebot der Deutschen Bahn und der Frage: Wo wollen wir denn mal ein Wochenende hin? Halle an der Saale war bis dahin unbekanntes Terrain für uns und so war der Entschluss schnell gefasst uns mal Halle an der Saale anzusehen. Wie schön, dass es in der ATV Darmstadt den gebürtigenHallenser PS gibt, der sich uns netterweise am Samstag als Fremdenführer zur Verfügung stellte. So erkundeten wir bei sonnigem Wetter unter kundiger Führung die Stadt und hörten viel über die Veränderungen der letzten Jahrzehnte.Tags zuvor hatten wir uns unter anderem schon ein wenig im Stadtmuseum vorbereitet und haben viel über die Geschichte der Stadt und ihrer Universität erfahren, die, gegründet im Jahre 1694, zu den bedeutendsten Universitäten Europas zählte und als erste moderne Universität einen maßgeblichen Anteil am Zeitalter der Aufklärung hatte. Interessant war auch die Darstellung des Studentenlebens als Gemeinschaft, in der als Zeitvertreib gefochten wurde und die bereits schon im 17. Jahrhundert durch übermäßiges Trinken und Feiern mit einigen Verboten belegt wurde. Es hat sich also im Vergleich zum heutigen Studentenleben nicht allzu viel verändert. PS zeigte uns neben einem wunderschönen Grüngürtel rechts und links der Saale-Arme auch die vielen Bildungsstätten, die Halle heute noch hat sowie die Marktkirche und den Dom. Als Vermessungsingenieur hat er unser Augenmerk auch auf die Hinterlassenschaften seiner Lehrzeit als Vermesser gerichtet, nämlich kleine in die Säulen im Kircheninneren eingetriebene Metallteile, anhand derer vermessen wird, ob und wie sehr sich die Kirche bewegt. PS führte uns zu einem kleinen Kurs in Hallescher Mundart, der sich wie so mancher andere kluge Spruch oder das eine oder andere Gemälde an einer Hauswand findet. Nicht nur PS stammt aus Halle, sondern auch ein Komponist der Barockzeit hat hier das Licht der Welt erblickt: mit Georg Friedrich Händel hat Halle eine weitere Berühmtheit auf ihrem Gebiet hervorgebracht und so nutzten wir die Gelegenheit zu einem Foto mit Händel und PS. Trotz angeblicher Öffnungszeiten mussten wir jedoch auch feststellen, dass Halle bei unserem Besuch vor allem eines war: „zu“. So konnten wir keinen Blick in die Innenhöfe von Burg Giebichenstein und der Moritzburg werfen, aber das Landesmuseum für Vorgeschichte hatte immerhin am Sonntag geöffnet und uns zum Abschluss den Blick auf die weltweit älteste konkrete Darstellung astronomischer Phänomene, die Himmelsscheibe von Nebra an ihrem Originalstandort ermöglicht. Wer Kriminalgeschichten mag, sollte sich unbedingt einmal über die Geschichte des Fundes der 3700 bis 4100 Jahre alten Bronzescheibe im Jahre 1999 und die darauffolgenden Jahre informieren, die es gedauert hat, bis die Himmelsscheibe an die Öffentlichkeit übergeben werden konnte.Kommentare sind geschlossen.
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Es sind noch
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